Besuch in Kamerun VII – Heimereise
18.3.2025 – Wir sitzen am Flughafen Yaoundé, hinter den Kontrollen, und haben noch Zeit bis zum Abflug. Die beste Zeit, um einen letzten Bericht zu schreiben, der auch eine Bilanz ist. Internet haben wir nicht, dann geht alles eben morgen raus. Aber noch ist alles frisch.
Liebe Freundinnen und Freunde,
Wir sind auf der Rückreise, noch in Kamerun, bald heben wir gen Heimat ab.
Was ist noch geschehen? So einiges in den letzten Tagen…
Am Freitag kam hoher Besuch aus dem Bildungsministerium. 3 Personen, die Josués Bieneninstitut begutachten wollten.

Das Ministerium legt gerade ein Programm zur Förderung der Imkerei auf. Josué wurde ja vor einigen Monaten eine einjährige Ausbildung in Imkerei und Kleintierzucht staatlich zertifiziert. Nun suchen sie Partner für die nationale Imkerstrategie.
Wir hatten natürlich das ganze Gelände auf afrikanischen Hochglanz gebracht und die Deutschen hatten so einige Ideen, wie der Kursraum professioneller aussehen kann. Josué hat alle Ideen angenommen.
Die Delegation war schlicht begeistert. So einen Kursraum hatten sie noch nicht gesehen – ja so niedrig ist hier das allgemeine vor allem auch räumliche Niveau. Man muss aber auch sagen, dass das mitgebrachte Mikroskop nebst Präparaten und der geschenkte Beamer professionell wirkten. Auch die Bienenbeuten, die Honigpresse und die Ställe für Hühner, Hasen und Ziegen haben sie besucht. Die sind wirklich vorbildlich.Jedenfalls haben die Ministrialen eine Kooperation in Aussicht gestellt, Josué dürfte in eine nationale Ausbildungs-Kommision berufen werden.
Josué ist für unseren Input in diesem Bereich sehr dankbar. Dieses Treffen hat seine Reichweite enorm erweitert.
Zu dem zunächst höflich angenommenen Vortrag zur Bienenbiologie haben sie zuletzt selbst weitere erbeten und waren zum Schluss Feuer und Flamme.
Und die Königinnen? Bei der letzten Serie hat sich endlich eine Wende eingestellt: 4 Königinnen sind aus 7 Zellen geschlüpft. Dennoch ist jetzt Ende der Saison.
Auf unserer Fahrt heute zum Flughafen gab es bereits einen tropischen Regenguss, der 2 Stunden dauerte, mit entsprechenden Straßenverhältnissen: es schwimmt . Zum Glück hatten wir den bekannten Chauffeur, einen vorsichtigen alten Hasen.
Aber vor Ende des Reiseberichts kommen noch ein paar Schmankerl:
Am Samstag hatte Bonheur 11. Geburtstag. Das wird in der Matalkultur, aus der die Familie stammt, überhaupt nicht gefeiert. Ich habe mir erlaubt, weil das Mädchen auch so gerne etwas machen wollte, das deutsche Topfschlagen anzubieten. Eine Horde Kinder, inklusive der Nachbarn, war begeistert. Wir mussten 2 Durchgänge machen, dann war meine Bonbontüte leer.
Nebenbei wurden Haare geflochten.

Was nicht fehlen darf: afrikanische Kleidung. Die Oma von Charles, einem Jungimker im Team, ist Schneiderin. Sie gab sich große Mühe
Diese Kunstwerke haben wir im Doppelpack fertigen lassen, auch für Frank und Karin. Damit können wir in Zukunft, wie in Afrika üblich, im Gruppenlook auftreten.
Die Kleiderkultur ist immer wieder beeindruckend, angesichts des Mangels, den man allerorten sieht.
Und warum hat bisher niemand getrommelt? Das kommt jetzt. Kikai und Magellan fingen gestern spontan an. Sie mussten wohl erst richtig mit uns warm werden. Hier eine Kostprobe :
Die Bilanz nach 3 Wochen Kamerun: Mission erfüllt und viele bunte Erfahrungen. Leben zwischen Eimern und neue Freunde.
Wir auf der sicheren Seite der Erdhalbkugel haben deutlich weniger Nöte als jeder Kameruner. Wir sollten uns vom Trend des Schlechtredens distanzieren.
Und hier noch ein kleiner Live-Gruß von Josué
Zum guten Schluß noch das Familienfoto (es fehlt, weil schlafend, Baby Goodness)

Liebe Grüße und bis die Tage in der Heimat!
Nicole und Martin
PS: Es gab schöne Abschiedsgeschenke

7 kg Honig von Josué, den wir für alle Unterstützer abfüllen werden.
2 Gläser Honig von seinem Schüler Charles
1 große Papaya
Moringa-Samen
Frischen Curcuma von seinem Feld
und einen großen Kübel mit Plantenchips.